UWG Schalksmühle
 
unabhängig & frei

Kindertagesstätten (Kitas)

Nicht erst seit der Corona-Krise ist das Thema "Betreuung von Kindern" im Fokus der allgemeinen und politischen Diskussion. Der Wandel in Gesellschaft und Familie hat den Bedarf an frühkindlicher Betreuung (U3), Kleinkindbetreuung (3-6) und Betreuung nach der Schule (offener und gebundener Ganztag, OGS bzw. "8-13 Uhr") stetig wachsen lassen. Hinzu kommt, dass in der Gemeinde in den letzten Jahren eine erfreuliche Entwicklung zu beobachten ist, was die Anzahl an Geburten betrifft. Damit steigt aber auch im Gegensatz zum kreisweiten Trend der Bedarf an Betreuung in der Gemeinde Schalksmühle stetig an.

Die Fakten:

Jahr

14/15

15/16

16/17

17/18

18/19

19/20

20/21

21/22

22/23

Anzahl U3

254

250

275

257

292

283

316

334

337

Die amtlichen Zahlen zeigen, dass bis zum Jahr 2017/18 die Anzahl der U3 Kinder im Schnitt unter 270 lag, danach aber ein deutlicher Anstieg festzustellen ist. Auch wenn versucht wurde, in den bestehenden Systemen die Anzahl an Betreuungsplätzen für diese Gruppe zu erhöhen, so können wir im Moment nur für jedes 4. Kind einen Betreuungsplatz in einer Kita oder einer Ganztagespflege anbieten. Auch der Neubau einer Kita am Schulzentrum Löh wird diese Quote nur etwas erhöhen können. Man kann leicht nachrechnen: Will man für jedes 2. Kind einen Betreuungsplatz anbieten können, müssten wir die Anzahl der Plätze für U3 Kinder von jetzt 80 auf 160 verdoppeln! Die Fragen, die dabei zu klären wären: a) Wie hoch ist der tatsächliche Betreuungsbedarf? b) Können bestehende Einrichtungen überhaupt noch sinnvoll erweitert werden? c) Wo und mit wem könnten weitere Einrichtungen gebaut werden?

Was ist aktuell beschlossen?

 (Copyright Büro Brahmey)


In der Kita in Dahlerbrück, "Villa Kunterbunt", waren ursprünglich nur 32 Plätze vorgesehen. Für eine Übergangszeit war eine Überbelegung von weiteren 13 Kindern genehmigt. Dies hatte erhebliche Einschränkungen im Betrieb zur Folge. Diese Behelfsregelung wird jetzt durch eine umfassende Renovierung und bauliche Erweiterung (Umbau einer ehemaligen Hausmeisterwohung zu Gruppenräumen mit allen notwendigen Begleiträumen) zur Regelbelegung, so dass künftig 45 Kinder in einer modernen, zeitgemäßen Einrichtung betreut werden. Dafür haben sich die UWG-Vertreter in den Beratungen intensiv eingesetzt und ihr Fachwissen eingebracht.
Dem Vorschlag, zusätzlich eine "Waldgruppe" als besonderer Form einer Kita-Betreuung anzugliedern, konnten auch UWG-Vertreter etwas abgewinnen. Er fand allerdings nicht die Zustimmung seitens der Jugendhilfe des Märkischen Kreises und der Leitung der Einrichtung, so dass der Gedanke nicht weiter verfolgt wurde. Ob eine deartige pädagogische Sonderform sich auch schnell hätte umsetzen lassen (Unterbringung, geschultes Personal), bleibt Spekulation und der Einschätzung des Lesers überlassen.

(Copyright Büro Eicker)

Direkt unterhalb des Schulzentrum am Loh (Primusschule) ist eine neue dreizügige Kita in der Planung, in der künftig 55 Kinder betreut werden können. Nachdem der Standort und die Zuwegung im letzten Jahr intensiv diskutiert wurden, geht es nun um die letzen Planungsschritte und die Ausschreibung der baulichen Gewerke. Erst dann folgt die Errichtung. Zum Kindergartenjahr 2022/23 stehen dann hoffentlich diese dringend benötigten Plätze zur Verfügung.
Wir als UWG unterstützen diesen Schritt und drängen auf eine schnellstmögliche Umsetzung. In den Ausschussdiskussionen haben wir uns darüber hinaus dafür ausgesprochen, dass auf der Straße "Am Löh" Zonen geschaffen werden, in denen Eltern ihre Kinder aus dem Auto aussteigen und den restlichen Weg zu Fuß gehen lassen können. Wir denken, dass ein Fußweg von 200m nicht nur zumutbar ist, sondern auch den Kindern gut tun wird. Außerdem mindert ein solches Verhalten das Verkehrsaufkommen in unmittelbarer Umgebung der Kita und trägt damit auch zur Sicherheit und weniger Umweltbelastung bei.

Wie geht es weiter?
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In mehreren Einrichtungen sind Überbelegungen beantragt und genehmigt. Das ist wohl im Kreis eine übliche Praxis.  Damit kann ein höherer Bedarf temporär abgefedert werden. Eine Dauerlösung sollte das aber nicht darstellen, geht es doch letztlich zu Lasten der Qualität und der pädagogischen Möglichkeiten zur Betreuung und frühkindlichen Bildung.
Wir werden uns als UWG dafür einsetzen, dort, wo es räumlich möglich ist und entsprechende Abmachungen mit den Trägern geschlossen werden können, das Angebot durch räumliche Erweiterungen zu vergrößern, um den zu erwartenden höheren Bedarf wenigstens teilweise abdecken zu können. Sollte der Bedarf an Betreuung der Kleinsten weiterhin so ansteigen, werden wir um weitere Neubauten nicht herumkommen. Vielleicht ist es aber auch möglich, mit heimischen Firmen Vereinbarungen über "Werkskindergärten" zu treffen: Firmen stellen Räumlichkeiten zur Verfügung, Gemeinde sorgt für notwendige Umbauten und vermittelt Träger oder führt in eigener Regie mit eigenem Personal. Vielleicht lässt sich auch die Idee eines  "Waldkindergartens" weiter verfolgen und politisch durch- und umsetzen. Schließlich haben wir auch mit der Primusschule einen innovativen Weg beschritten. Wald haben wir ja (noch!) genug auf dem Gemeindegebiet...

Wir werden auf jeden Fall für die Zukunft kreative Wege finden müssen. Die UWG kann, wird und will sich aktiv an diesem  Prozess mit allen Kräften, mit Ideen und Tatkraft beteiligen.

 
 
 
 
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