Bezahlkarte für Flüchtlinge - Unsere Positionen
Die Einführung einer Bezahlkarte für Geflüchtete und Asylbewerber ist umstritten und wird in der Öffentlichkeit und in Verbänden kontrovers diskutiert - so auch im Gemeinderat von Schalksmühle. Die Positionen der Parteien und Gruppierungen dazu liegen weit auseinander. Warum ist das so?
Die bundesweite Einführung einer Bezahlkarte hat offiziell folgende Zielsetzungen:
- Die Bezahlkarte soll auch über die Zeit der Erstaufnahme hinaus einsetzbar sein, quasi ein universelles Zahlungsinstrument für alle Geflüchtete, anerkannte Asylbewerber und Geduldete.
- Die Barauszahlung für die Leistungsempfänger soll eingeschränkt werden, um missbräuliche Nutzung von Sozialleistungen zu unterbinden.
- Damit soll u.a. auch verhindert werden, dass Flüchtlinge Geld an Schlepper oder an ihre Familie oder Freunde ins Ausland überweisen.
- Ebenso rechnet man mit einer erheblichen Zahl von Asylbewerbern, „die ausreisen werden, weil unser Sozialstaat plötzlich nicht mehr so attraktiv ist“.
- Zudem soll die Bezahlkarte die Kommunen entlasten, weil die Abläufe bei der Verwaltung der Leistungsempfänger weniger aufwändig sein sollen.
Die UWG begrüßt grundsätzlich den Ansatz und die Intention zur Einführung der Bezahlkarte. Bei der Abstimmung im Rat hat sie sich mit großer Mehrheit für ihre sofortige Einführung ausgesprochen. Es gibt allerdings auch deutliche Kritik am Verfahren und gute Gründe, die geplante Umsetzung in NRW als ein weiteres Bürokratiemonster anzusehen, die Praxistauglichkeit der Karte anzuzweifeln und statt einer Entlastung eine deutliche Mehrbelastung der Verwaltung zu erwarten.
Einen kleinen Teil unserer Ratsvertreter haben solche Gründe bewogen, zunächst einmal abzuwarten, welche Erfahrungen Städte und Kommunen machen, die diese Bezahlkarte einführen, weil die Konsequenzen und Kosten nach einer sofortigen Einführung der Bezahlkarte zurzeit nicht wirklich abschätzbar sind. Im Rat haben CDU und FDP geschlossen für "Abwarten" gestimmt, während die SPD aus einer noch anderen Position heraus die Einführung einer Bezahlkarte grundsätzlich ablehnt, wie sie bereits im Ausschuss für Kinder, Jugend, Schule und Soziale betonte und diese Haltung im Rat noch einmal bekräftigte. | |